Manche Pferde leiden unter der Hautkrankheit Sommerekzem. Hierfür gibt es eine ganz spezielle Weidedecken – Art: Die Ekzemdecken.
Eine Ekzemdecke – die Hilfe für den Weidegang
Diese soll dem Pferd den Weidegang vereinfachen und vor fiesen Kriebelfliegen und anderen Stechmücken schützen. Ekzemdecken werden hauptsächlich in den wärmeren Jahreszeiten gebraucht. Daher ist es wichtig, dass sie eine hohe Atmungsaktivität haben, damit hauptsächlich vermieden wird, dass die Pferde auch noch anfangen darunter zu schwitzen. Durch den süßlichen Schweißgeruch würden die Mücken noch stärker angezogen werden.
Wichtig ist auch, dass der Stoff bei evtl. Regen schnell wieder trocknet, denn auch im Sommer kann es öfter mal regnen. Natürlich wäre es für das Pferd extrem unangenehm, wenn es zu lange mit einer nass geregneten Ekzemdecke auf der Weide steht. Besonders gut eignen sich daher Ekzemdecken aus einem Funktions-Polyester-Stoff. Polyesterstoffe sind auch aus dem Human-Sportbereich für einen hohen Feuchtigkeitstransport und eine kurze Trocknungszeit bekannt.
Der extrem engmaschige Stoff soll verhindern das die Stechfliegen ans Pferd gelangen und zustechen können, denn diese Stiche sind unter anderem mit verantwortlich für diese Krankheit. Es entsteht ein großer Juckreiz und die Pferde schubbern sich. Gerade aus diesem Grund sollte die Ekzemdecke auch sehr robust sein. Die Pferde versuchen sich an allen möglichen Gegenständen zu kratzen, robben manchmal sogar mit dem Bauch über die Koppel oder kratzen sich selbst mit den Zähnen. Die betroffensten Stellen sind der Mähnenkamm, die Schweifrübe und der Bauch der Pferde. Deshalb haben viele Ekzemdecken auch einen großen Bauchlatz, der nahezu die gesamte Unterseite des Bauches abdeckt.
Es gibt verschiedene Arten von Ekzemdecken:
- Ekzemdecke im Pulloverschnitt
- Ekzemdecke mit normalem Pferdedeckenschnitt
Der Vorteil an der Ekzemdecke mit Pulloverschnitt ist, dass die Decke eng am Körper des Pferdes sitzt. Sie ist komplett im Brustbereich geschlossen und vermeidet so ein Durchkommen der Stechfliegen in die Pferdedecke. Sie muss jedoch beim Anziehen über dem Kopf gezogen werden. Dies muss man bei dem ein oder anderen Pferd erst einmal üben, um sie daran zu gewöhnen, denn manche Pferde können beim ersten Anziehen durchaus auch erst einmal recht Kopfscheu reagieren. Allerdings gibt es auch Pferde, die diese Ekzemdecke so gerne tragen, dass sie sie schon fast von alleine anziehen möchten und den Kopf geradezu hinhalten, wenn der Besitzer mit der Ekzemdecke auf dem Arm kommt. Die Pferde merken sehr schnell, dass die Decken eine erhebliche Erleichterung für eine etwas unbeschwerteres Leben sind.
Im Bereich der Hinterbeine werden die Pullover-Ekzemdecken mittels eines, meist breiten Gummibandes, um die Beine fixiert.
Die Ekzemdecken mit herkömmlichem Pferdedecken-Schnitt
Die Ekzemdecken mit normalem Pferdedecken – Schnitt bestehen aus einer normalen Fliegendecke mit einem zusätzlichen großem Bauchlatz und einem großen Halsteil. Diese hat den Vorteil, dass man sie dem Pferd nicht über den Kopf ziehen muss, sondern wie jede andere Pferdedecke auch, einfach überlegt und vorne mit Brustverschlüssen verschließt. Es gibt auch Ekzemdecken ohne Bauchlatz, was jedoch bei Pferden, die stark unter dem Sommerekzem leiden etwas problematisch werden könnte, da der Bauchbereich und hier insbesondere die Bauchnaht meist sehr stark davon betroffen ist. Eine Ekzemdecke ohne Bauchlatz bietet hier nicht ausreichend Schutz für das Pferd. Aus diesem Grund sind diese Ekzemdecken nur für Ekzemer geeignet, deren Bauchbereich nicht so betroffen ist, was jedoch eher seltener der Fall ist.
Nachdem das Pferd eine solche Pferdedecke oft den ganzen Tag und auch manchmal in der Box trägt, ist es wichtig auf die richtige Passform dieser Fliegendecken Art zu achten, denn es wäre für das Pferd extrem unangenehm, wenn es zusätzlich noch unter einer unpassenden Pferdedecke, die evtl. Scheuerstellen verursacht, leiden müsste.